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STUDIENVORBEREITUNG

Musik als Teil des Berufes

Wer schon seit frühen Kindertagen lange Zeit auf hohem Niveau ein Musikinstrument erlernt hat, der überlegt sich vielleicht, ob er/sie die Musik zum Beruf machen könnte. Und in der Tat gibt es eine Fülle von ausgesprochen interessanten Berufen, bei denen die Musik ein wesentlicher Bestandteil ist. Und da ist verständlicherweise das Beherrschen mindestens eines einzigen Instrumentes unbedingte Voraussetzung.

Berufsmusiker werden

Einige typische Musik-Berufe sind: z.B. Orchestermusiker/in, Sänger/in, Kapellmeister/in (Dirigent/in), Instrumental-Lehrer/in, Komponist/in, Kirchenmusiker/in, Tonmeister/in, Toningenieur/in.

Für die Ausübung solcher Berufe ist ein Studium an einer Musikhochschule notwendig, an die man aber nur dann aufgenommen wird, wenn man eine mehrteilige Aufnahmeprüfung besteht.
Das Hauptfach im Musikstudium ist zumeist ein Musikinstrument, es kann aber auch Komposition oder Dirigat sein. Die Anforderungen fürs Haupfach sind auf Grund des Bewerbungdrucks an den Hochschulen immens. Es kommt nicht selten vor, daß auf 8 freie Studienplätze im Hauptfach (z.B. Klavier) 100 Bewerber kommen. Aus diesen 100 Bewerbern werden dann mittels der umfangreichen Aufnahmeprüfung die Allerbesten 8 ermittelt. Die in der Aufnahmeprüfung zu erbringenden Leistungen im Hauptinstrument müssen sich auf einem Niveau bewegen, wie es von Landes- und Bundes-Preisträgern bei "Jugend musiziert" erreicht wird, oder wie es die besten Mitglieder von Landessinfonie-Orchestern oder z.B. dem Bundes-Jugendorchester erreichen.

Kurz: Musik studieren kann nur, wer sich schon lange Jahre sehr intensiv mit einem Instrument beschäft hat.

Die Aufnahmeprüfung an Musikhochschulen umfasst neben der oben beschriebenen Prüfung im sogenannten Hauptfach auch die Prüfung von Kenntnissen in Musiktheorie (Tonsatz), Gehörbildung, den Fähigkeiten im Vom-Blatt-Singen, und meist auch in einem Zweit-Instrument (genannt: Nebenfach).

Ist das Hauptfach ein anderes Instrument als das Klavier oder die Gitarre, muß zwingend als Nebenfach Klavier belegt werden. Deshalb wird auch in einer Aufnahmeprüfung zum Musikstudium vom Prüfenden das Darstellen seiner pianistischen Fähigkeiten im Nebenfach verlangt. Es müssen für das Nebenfach in der Regel zwei bis drei Klavierstücke mittleren Schwierigkeitsgrades vorgespielt werden, das kann jedoch von Hochschule zu Hochschule leicht differieren. Manchmal wird zusätzlich auch das Improvisieren, das Vom-Blatt-Spielen und/oder das Begleiten von Liedern verlangt. Näheres dazu erfährt man in den Prüfungsunterlagen der jeweiligen Hochschule, die man spätestens ein Jahr vor Teilnahme an der Aufnahmeprüfung anfordern sollte um sich entsprechend vorzubereiten.

Musikwissenschaftliches Studium

Musikwissenschaften wird an Universitäten angeboten. Das berufliche Spektrum umfasst eine sehr große Anzahl unterschiedlichster Berufe und Berufsfelder, z.B. Tätigkeiten beim Rundfunk, als Kritiker bei gedruckten Publikationen, in der Forschung (z.B. Wahrnehmungspsychologie, Entwicklungspsychologie, Ethnologie, historische Untersuchungen), in der Werbung, und, und, und. Auch für musikwissenschaftliche Studiengänge muss eine Aufnahmeprüfung abgelegt werden, die in Art und Schwere etwa der Aufnahmeprüfung an Musikhochschulen entspricht.

Musiklehrer an Schulen werden

Von allem zuvor genannten deutlich zu unterscheide ist das Berufsfeld von Musiklehrern an allgemeinbildenden Schulen. Dieser Studiengang, der fast nie an Hochschulen sondern Universitäten angeboten wird, heißt Lehramtsstudium.

Je nach Bundesland muss man als Lehramtsstudent zwei oder drei Fächer auswählen, in denen man später Schulkinder unterrichten möchte und von denen eben auch eines die Musik sein kann. Auch für das Fach Musik im Rahmen eines Lehramt-Studiums muss eine Aufnahmeprüfung abgelegt werden, die jedoch meist etwas einfacher ist, als die Aufnahmeprüfung für das musikwissenschaftliche Studium und das Musikstudium an Musikhochschulen.

Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung

Auf die Aufnahmeprüfung an Musikhochschulen, aber auch auf die Aufnahmeprüfung für das musikwissenschaftliche Studium oder das Lehramtstudium Musik an Universitäten, muss man sich gewissenhaft vorbereiten. Bestehen keine oder nur unzureichende Kenntnisse in Musiktheorie und Gehörbildung, muß ein Jahr prüfungsvorbereitender Unterricht einkalkuliert werden, um bei solch einer Aufnahmeprüfung reele Chancen zu haben.

Soll Klavier als Nebenfach belegt werden und es bestehen keinerlei Vorkenntnisse im Klavierspiel, müssen im allgemeinen zwei Jahre vorbereitender Unterricht veranschlagt werden!

Als Hauptfach kann nur ein Instrument gewählt werden, welches man seit vielen Jahren mit viel Talent und großem Fleiß lernt. Wer sich über sein instrumentales Niveau unsicher ist, dem ist der Besuch von Abschluss-Konzerten der höchsten Jahrgangsstufen des Wettbewerbs "Jugend musiziert" anzuraten. In diesen Konzerten kann man das instrumentale Niveau seine Mitbewerber um die raren Studienplätze an den Musikhochschulen und Universitäten einschätzen lernen. Wer der Meinung ist, dass er bei einem solchen Wettbewerb keine Chance auf einen der ersten Plätze hat, sollte vom Musikstudium entweder Abstand nehmen, oder entsprechend viele Jahre Vorbereitungszeit einplanen.

Studienvorbereitender Unterricht

Als Vorbereitung für die Aufnahmeprüfung biete ich folgenden Unterricht an:

Musiktheoretischer Unterricht und Gehörbildung:
Mit diesem Unterricht sollte spätestens 12 Monate vor der Aufnahmeprüfung begonnen werden! In diesem Unterricht geht es mir nicht nur um die Vermittlung des zur Prüfung benötigten Wissens, sondern auch das gezielte mentale trainieren der Prüfungssituation. So ist es z. B. ein großer Unterschied, ob man ein Musikdiktat (eine gehörte Melodie in Noten aufschreiben) bisher nur in der Schule oder für den Hausgebrauch anwendet, oder unter dem strengen Reglement und dem großen Zeitdruck einer Aufnahmeprüfung.

Vorbereitung für das Klavier als Hauptfach:
Dies ist nur geeignet für Klavierspieler, deren pianistisches Niveau dem von Jugend musiziert entspricht. Hier empfehle ich, spätestens 12 Monate vor der Aufnahmeprüfung mit dem prüfungsvorbereitenden Klavierunterricht zu beginnen.

Vorbereitung für das Klavier als Nebenfach:
Wer noch keine Klavierkenntnisse hat und Klavier "nur" als Nebenfach für das Studium benötigt, der sollte spätestens 24 Monate vor der Aufnahmeprüfung mit dem Klavierunterricht beginnen. Wer schon gute Klavierkenntnisse mitbringt, dem reichen 12 Monate Vorbereitungszeit auf das Nebenfach Klavier.

Vorbereitung für Komposition als Hauptfach:
Eine Zulassung zum Kompositionsstudium ist grundsätzlich nur zu schaffen, wenn die pianistischen Fähigkeiten ungefähr dem für das Klavier als Hauptfachstudium entsprechen.
Sind zumindest rudimentäre Kenntnisse im Komponieren von Stücken vorhanden, dann reicht es, mit dem studienvorbereitenden Kompositionsunterricht 12 Monate vor der Aufnahmeprüfung zu beginnen. Sind noch keine kompositorischen Erfahrungen vorhanden, dann bedarf es eines ausführlichen Vorgespräches, um abzuklären, ob dieser Berufswunsch wirklich der richtige ist!

Pop, Rock, Jazz:
Zum Schluß noch einige Informationen zu diesen Stilrichtungen, die unter dem Begriff "Unterhaltungs-Musik" zusammengefasst werden. Alles oben gesagte gilt selbstverständlich auch für diejenigen, die Musik mit dem Schwerpunkt Unterhaltungsmusik studieren möchten. Auch im Bereich der Unterhaltungsmusik kann sich nur behaupten, wer Instrumentalfähigkeiten auf hohem Niveau besitzt und wer umfangreiche Kenntnisse in Theorie und Gehörbildung hat. Für diese Stilrichtungen ist allerdings der Schwerpunkt leicht verschoben, nämlich hier wiegen die rhythmischen Fertigkeiten etwas mehr, als im Bereich der Ernsten Musik (von Laien "Klassik" genannt). Dies bedeutet für Aufnahmeprüfungen, dass Rhythmusdiktate deutlich komplexer sind, als sie dies in den Prüfungen des Bereiches Ernste Musik sind. Außerdem sind zur Prüfung andere Stücke vorzuspielen. Auch hier gilt: frühzeitig von den Hochschulen die Prüfungsunterlagen anfordern, um sich auf die Prüfung angemessen vorbereiten zu können.